Als wir zurück auf den Hof kommen, hören wir ein Keuchen aus dem Stall. Uina, eine Kuh die wir gestern von der Alm geholt hatten weil sie hinkt, liegt auf den Boden, den Kopf zwischen den Boxengittern eingeklämmt. Sie versucht sich zu befreien, schneidet sich aber so nur noch mehr die Luft ab. Weißer Schaum quillt ihr aus dem Mund. Sofort versuchen wir die Schrauben der Eisenstange zu öffnen. Zum Glück schaffen wir es und Uina zieht schnell ihren Kopf wieder ein.
Kurz darauf kommt die nächste schlechte Nachricht. Auf der Alm hat sich ein Kalb den Knöchel gebrochen und hinkt. Wir müssen es sofort holen, damit das Bein nicht weiter anschwillt. Ich häng den Tierwagen an den Traktor und schon düsen Tomas und ich, mit den 30 km/h des Traktors, die Bergstaße rauf zur Alm. Oben angekommen, wartet Manuel schon auf uns. Er hat das Kalb und seine Mutter bis zur Brücke rausgetrieben, wo wir sie in den Tierwagen laden können. Glücklicherweise läuft alles reibungslos und schon starten wir wieder talwärts. Jetzt müssen wir nur noch warten bis der Tierarzt kommt. Tomas befürchtet, dass das Tier schon Fieber hat und er es daher nicht mehr schlachten kann. Endlich kommt der Doktor von der Clinica Alpina und untersucht das Kalb. Welch Freunde; es kann noch auf die Schlachtbank! Natürlich könnte man den Knöchel aufschneiden und eine Platte einfügen; das Kalb würde sich wahrscheinlich erholen. So eine Operation kostet aber um die 600 CHF und das Kalb wäre Anfang Herbst sowieso geschlachtet worden. Das Tier kommt also sofort zum Metzger. Auch die Mutterkuh wird untersucht. Sie trägt schon wieder kein Kalb, also beschließt man auch sie zu schlachten. Altersschwäche.
Nun geht's aber erst mal zum Mittagessen....Mahlzeit!
Während Tomas also am Nachmittag die Kühe in die Metzgerei bringt, beginnen wir, das geschnittene Heu zusammenzurechen. Eine recht angenehme Arbeit und auch das Wetter spielt mit. Irgendwann bin dann aber auch ich müde und habe das Rechen satt. Es ist fast 21.00 Uhr und wir sind immer noch auf den Wiesen..